Kobersdorf (ungarisch: Kabold, kroatisch: Kobrštof) ist eine Marktgemeinde mit 1878 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf. Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kobersdorf, Lindgraben und Oberpetersdorf.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Kabold verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 bzw. 1920 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland. In Kobersdorf gab es seit 1526 eine jüdische Gemeinde, die von Flüchtlingen aus Ödenburg gegründet wurde. Seit dem 18. Jahrhundert gehörte Kobersdorf zu den jüdischen Siebengemeinden des Burgenlandes. 1828 wohnten 746 Juden in Kobersdorf, bis 1934 sank ihre Zahl auf 172. Die 1860 erbaute Synagoge ist als einzige der Siebengemeinden noch erhalten und wird seit einer Restaurierung für Gedenkveranstaltungen genützt. Lesen Sie hier weiter Gedenkstein 40 Jahre Burgenland 1961 vs. 2021
Foto links: Verlag Franz Mörtl, Wien VII., Seidengasse 40 best of burgenland Günter Nikles / rechts privat
Kobersdorf als "Sommerfrische" und Fremdenverkehrsort
In der Zwischenkriegszeit war Kobersdorf ein für Familien aus Wien beliebter Urlaubsort, meist für Menschen mit geringem Einkommen aus der Mittelschicht. Neben der Mineralwasserquelle, dem Freibad und der waldreichen Umgebung waren es die günstigen Quartiere in Gasthöfen, Pensionen aber auch Privathäusern, die die Besucher anlockten. Lesen Sie hier weiter
Bild links: Österr. Nationalbibliothek Verlag: P. Ledermann, Wien I., Fleischmarkt 20 / rechts: privat
Pfarrkirche Kobersdorf 1942 vs. 2020
Das jetzige Bauwerk wurde 1728 errichtet.
In Höhenlage, von einer Wehrmauer mit Erdschanze umgeben, liegt die dem Hl. Nikolaus geweihte Kirche, ein barocker Bau mit ungegliedertem Nordturm, der einen steinernen Spitzhelm trägt. Der Holzaltar stammt aus der Bauzeit, der Aufbau wurde 1970 als Kopie des zerstörten Originals erneuert. Auch der Taufstein stammt aus dem 18. Jh., er wurde 1956 restauriert. Weitere Informationen
Foto links: Diözesanarchiv / rechts: Pfarre Kobersdorf
Kommentare sind geschlossen.
|
100 Jahre Burgenland:
Eine interaktive Zeitreise durch das Land Fotowettberwerb: Stell deine Heimat mit deinen Fotos in der Wikipedia vor!
schule.at / bildungs.tv Film zum Zeitsprung-Projekt:
Auswahl von Zeitsprüngen im "My House of European History":
alle Orte:
Alle
Archive
Januar 2022
|